Casandra Krammer
»Hast du mal was von Alec und Magnus gehört?«, fragte Clary. »Amüsieren sie sich gut?«
»Sieht ganz so aus.« Jace holte sein Handy aus der Hosentasche und reichte es Clary.
»Alec schickt mir ständig nervige Fotos. Mit jeder Menge Untertiteln wie Schade, dass du nicht hier bist ... andererseits aber auch nicht.«
»Na ja, das kannst du ihm ja wohl kaum zum Vorwurf machen. Schließlich ist das Ganze als romantische Reise zu zweit gedacht.«
Rasch scrollte Clary durch die Bilder auf Jace' Mobiltelefon und musste kichern. Alec und Magnus vor dem Eiffelturm: Alec wie üblich in Jeans und T-Shirt und Magnus in einer dunklen Lederhose, einem blau-weiß gestreiften Fischerpullover und mit einer aberwitzigen Baskenmütze auf dem Kopf. Auch im Florentiner Boboli-Garten spazierte Alec noch immer in Jeans und T-Shirt herum, während Magnus sich ein riesiges venezianisches Cape übergeworfen hatte und dazu einen breiten Gondoliere-Hut trug. Er sah aus wie das Phantom der Oper. Vor dem Prado präsentierte er sich in einer glitzernden Torero-Jacke und mit hohen Plateau-Stiefeln, während Alec im Hintergrund in aller Ruhe eine Taube fütterte.
»Ich nehm dir das jetzt weg, ehe du zu den Fotos aus Indien kommst«, meinte Jace und steckte sein Handy wieder ein. »Magnus in einem Sari ... Es gibt Dinge, die man sein Leben lang nicht mehr vergisst.«
Quelle: City of fallen Angel
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
Dieses mal habe ich meinen eigenen virtuellen Pinsel geschwungen und ein Malec Fanart für euch gezaubert.
Ich weiß es ist nur ein kleiner Trost im Vergleich zu der ganzen Zeit die ihr auf neuen Posts warten musstet. Aber ich habe euch nicht vergessen!
Liebe Grüße
Cassy K.
Casandra Krammer
Magnus beendete die Unterhaltung und machte sich auf
den Weg zu ihnen, während das Mädchen sich in den Schatten
der Bäume zurückzog und im nächsten Moment darin
verschwand. Der groß gewachsene Hexenmeister war wie
ein viktorianischer Gentleman gekleidet: mit einem langen
schwarzen Gehrock über einer violetten Seidenweste, aus
deren Brusttasche ein besticktes Taschentuch mit den Initialen
M. B. herausragte.
»Hübsche Weste«, sagte Alec lächelnd, als Magnus zu
ihnen trat.
»Möchtest du vielleicht auch so eine?«, hakte Magnus
direkt nach. »Natürlich in einer anderen Farbe.«
»Eigentlich mach ich mir nichts aus Mode«, protestierte
Alec.
»Und genau das liebe ich an dir«, verkündete Magnus.
»Allerdings würde ich dich natürlich auch lieben, wenn du
vielleicht einen Designer-Anzug besäßest. Was hältst du davon?
Wie war’s mit Dolce? Zegna? Armani?«
Alec stammelte hilflos, während Isabelle laut auflachte
und Magnus die Gelegenheit ergriff, um Clary etwas ins Ohr
zu flüstern: »Auf den Stufen der Abkommenshalle. Los,
los.«
[...]
»Ich bin ein Mann und Männer trinken keine rosafarbenen
Getränke«, verkündete er kategorisch. »Mach dich von
dannen, Weib, und bring mir etwas Braunes!«
»Etwas Braunes?« Isabelle verzog das Gesicht.
»Braun ist eine männliche Farbe«, erklärte Jace und
zupfte an einer von Isabelles losen Haarsträhnen. »Wenn du
bitte mal schauen würdest: Auch Alec trägt Braun.«
Wehmütig blickte Alec an sich hinab. »Dieser Pullover
war mal schwarz«, sagte er. »Aber dann ist er verblasst.«
»Du könntest ihn mit einem paillettenbesetzten Stirnband
aufpeppen«, schlug Magnus vor, während er seinem Freund
ein blaues, funkelndes Getränk reichte. »War nur so ein Gedanke.
«
»Beherrsch dich lieber, Alec«, warf Simon ein; er saß auf
einer niedrigen Mauer neben Maia, die sich angeregt mit
Aline unterhielt. »Du würdest damit nur aussehen wie Olivia
Newton-John in Xanadu.«
»Es gibt Schlimmeres«, bemerkte Magnus.
[...]
Als Clary sich ihren Freunden wieder näherte, stellte sie
fest, dass Robert und Maryse Lightwood sich zu ihnen gesellt
hatten und zu Clarys Überraschung gerade Magnus Bane
die Hand schüttelten. Der Hexenmeister hatte sein funkelndes
Stirnband abgenommen und wirkte nun wie die
Schicklichkeit in Person. Maryse hatte einen Arm um Alecs
Schulter gelegt, während die anderen auf der niedrigen
Mauer saßen und zusahen.
Quelle: City of Glass
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
[...]
Eine Sekunde später lichtete sich Alecs Miene. »Da ist
Magnus ja«, sagte er und setzte sich sofort in Bewegung,
ohne Isabelle oder Simon noch eines Blickes zu würdigen.
Entschlossen bahnte er sich einen Weg durch die Menge zu
der Stelle, wo der hochgewachsene Hexenmeister stand.
Magnus’ Überraschung darüber, dass Alec auf ihn zukam,
war deutlich zu erkennen, selbst aus dieser Entfernung.
»Irgendwie verhält er sich ja süß«, murmelte Isabelle,
während sie Alec und Magnus beobachtete, »wenn auch wenig
überzeugend.«
»Wieso >wenig überzeugend<?«
»Weil Alec einerseits Magnus dazu bewegen möchte, ihn
ernst zu nehmen«, erläuterte Isabelle, »aber andererseits unseren
Eltern noch immer nicht von ihm erzählt hat oder davon,
dass er auf… auf… na, du weißt schon …«
»Auf Hexenmeister steht?«, grinste Simon.
»Wirklich sehr lustig.« Isabelle funkelte ihn an. »Du
weißt genau, was ich meine. Hier geht es doch darum,
dass…«
»Ja, worum geht es hier eigentlich genau?«, fragte Maia,
die sich den beiden genähert und Isabelles letzte Worte aufgeschnappt
hatte. »Ich versteh nämlich diese ganze Partner-
Geschichte nicht. Wie soll das funktionieren?«
»Etwa so.« Simon deutete auf Alec und Magnus, die ein
wenig abseits von der Menge in ihrer eigenen kleinen Welt
standen. Alec beugte sich gerade über Magnus’ Hand und
versah ihn mit der Rune; sein Gesicht wirkte konzentriert
und die dunklen Haare waren ihm vor die Augen gefallen
»Dann sollen wir uns also alle so eine Rune auftragen
lassen?«, fragte Maia.
»Nur diejenigen, die in die Schlacht ziehen«, entgegnete
Isabelle und musterte das andere Mädchen mit einem kühlen
Blick. »Aber du siehst nicht aus, als ob du schon achtzehn
wärst.«
Maia schenkte ihr ein verkniffenes Lächeln. »Ich bin
keine Schattenjägerin. Lykanthropen gelten schon mit sechzehn
als volljährig.«
»In dem Fall solltest du dich mit einer Rune versehen
lassen«, erwiderte Isabelle. »Und zwar von einem Schattenjäger.
Am besten ziehst du gleich los und suchst dir einen.«
»Aber…« Maia, die noch immer in Alecs und Magnus’
Richtung geschaut hatte, verstummte abrupt.
Simon drehte sich um, um nachzusehen, was das Werwolf-
Mädchen gerade zum Schweigen gebracht hatte, und
riss überrascht die Augen auf.
Alec hatte die Arme um Magnus geschlungen und küsste
ihn - voll auf den Mund. Magnus, der sich in einer Art
Schockzustand zu befinden schien, stand wie angewurzelt
da. Verschiedene Gruppen von Leuten - Schattenjäger und
Schattenweltler gleichermaßen - starrten irritiert zu den beiden
hinüber und tuschelten. Verstohlen warf Simon einen
Blick auf die Lightwoods, die das Schauspiel mit großen
Augen verfolgten. Maryse hatte eine Hand vor den Mund
geschlagen.
Und auch Maia wirkte vollkommen perplex. »Einen
Moment mal«, stammelte sie. »Müssen wir das etwa auch
machen?«
[...]
Quelle: City of Glass
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
Heguy heißt in echt
Silvia Coleto und ist eine 22-Järige Künstlerin aus Spanien. Zur Zeit studiert sie hier in Deutschland und hat schon für mehrere Designerarbeiten für Private Personen gemacht.
•
Webseite
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Deviantart
Magnus x Alec Fanarts
Chroniken der Unterwelt Fanarts
(c) Heguy
Casandra Krammer
Ich glaube das ist einer des tollsten Szenen aus City of Glass. Und auch einer der längsten.
Viel Freude beim Lesen!
[...]
Magnus. Der Hexenmeister schleuderte blaue Flammenspeere
gegen die Iblis-Dämonen Eine der Wurfwaffen traf
einen sich nähernden Dämon mitten in die Brust, woraufhin
er sich mit einem zischenden Geräusch - wie von Wasser
ersticktem Feuer - zuckend wand und dann in einer Rauchsäule
auflöste. Doch andere Dämonen nahmen sofort seinen
Platz ein und Magnus feuerte eine weitere Salve glühender
Flammenspeere. Mehrere Iblis gingen zu Boden, aber ein
anderer Dämon, der gerissener war als die anderen, hatte
sich um Magnus herumbewegt und näherte sich ihm schräg
von hinten, bereit zuzuschlagen …
Alec dachte nicht lange nach. Stattdessen machte er einen
Satz, hielt sich an der Dachkante fest und sprang direkt
nach unten, bis er die Metallstange zu fassen bekam. Dann
schwang er sich einmal um ihre Achse, um seinen Sturz abzubremsen,
ließ sie anschließend los und landete geschickt
auf dem Boden. Überrumpelt fuhr der Dämon herum; seine
gelben Augen glühten wie funkelnde Edelsteine. Wenn Jace
jetzt an seiner Stelle gewesen wäre, dann hätte er bestimmt
noch einen cleveren Spruch losgelassen, schoss es Alec
durch den Kopf, eine sarkastische Bemerkung, ehe er die
Seraphklinge gezückt und dem Dämon in den rauchigen
Leib gerammt hätte. Aber das Ergebnis blieb das Gleiche:
Mit einem schrillen Aufschrei löste sich der Dämon in Luft
auf und ließ bei seinem gewaltsamen Verlassen dieser Dimension
nur einen feinen Aschenregen zurück, der über
Alec niederging.
»Alec?« Ungläubig starrte Magnus ihn an. Er hatte inzwischen
die restlichen Iblis-Dämonen ins Jenseits befördert
und der Platz war bis auf sie beide vollkommen leer. »Hast
du … hast du mir gerade das Leben gerettet?«
Alec wusste, dass er an dieser Stelle eigentlich etwas sagen
sollte, etwas in der Art von Natürlich! Schließlich bin
ich ein Schattenjäger! oder Dos ist nun mal mein Job. Jace
hätte bestimmt etwas Derartiges gesagt. Jace wusste immer
die richtige Antwort, in jeder Situation. Doch die Worte, die
schließlich aus Alecs Mund kamen, klangen vollkommen
anders - irgendwie bockig, selbst in seinen eigenen Ohren.
»Du hast mich nicht ein einziges Mal zurückgerufen«, stieß
er hervor. »Ich habe dich so oft angerufen und du hast dich
nicht einmal zurückgemeldet.«
Magnus musterte Alec, als hätte er den Verstand verloren.
»Deine Heimat wird angegriffen«, erwiderte er. »Die
Schutzschilde sind zusammengebrochen und in den Straßen
wimmelt es vor Dämonen. Und du willst wissen, warum ich
mich nicht bei dir gemeldet habe?«
Trotzig schob Alec das Kinn vor. »Ich will wissen, warum
du mich nicht zurückgerufen hast.«
Mit einem Ausdruck entnervter Verzweiflung warf Magnus
die Arme in die Luft. Interessiert beobachtete Alec, dass
sich dabei ein paar Funken von seinen Fingerspitzen lösten,
wie Glühwürmchen, die aus einem Einmachglas entwischten.
»Du bist ein verdammter Idiot!«, stieß Magnus hervor.
»Deswegen hast du mich nicht angerufen? Weil ich ein
Idiot bin?«
»Nein.« Mit hoch erhobenem Kopf marschierte Magnus
auf Alec zu. »Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich es leid
bin, dass du mich immer nur dann in deiner Nähe haben
willst, wenn du irgendetwas brauchst. Ich bin es leid zuzusehen,
wie du jemand anderen anhimmelst - jemanden, der,
nebenbei bemerkt, deine Gefühle niemals erwidern wird.
Jemand, der dich nicht liebt… nicht so wie ich dich liebe.«
»Du liebst mich?«
»Du dummer Nephilim«, sagte Magnus geduldig. »Warum
wäre ich sonst wohl hier? Warum hätte ich wohl sonst
die letzten Wochen damit verbracht, all deine geistesschwachen
Freunde wieder zusammenzuflicken, sobald sie sich
mal wieder verletzt haben? Und dich aus jeder lächerlichen
Situation zu holen, in die du dich hineinmanövriert hast?
Ganz zu schweigen von meiner Hilfe bei der Schlacht gegen
Valentin. Und das alles, ohne auch nur einen einzigen Cent
zu kassieren!«
»So habe ich das noch gar nicht betrachtet«, räumte Alec
ein.
»Natürlich nicht. Du hast die Situation noch auf keine
Weise betrachtet.« Magnus’ Katzenaugen funkelten vor
Wut. »Ich bin siebenhundert Jahre alt, Alexander. Ich weiß,
wann etwas nicht funktioniert. Du hast mich deinen Eltern
gegenüber ja noch nicht einmal auch nur erwähnt.«
Sprachlos starrte Alec ihn an. »Du bist siebenhundert
Jahre alt?«
»Also gut, achthundert«, gestand Magnus. »Allerdings
sehe ich nicht danach aus! Aber das steht hier nicht zur Debatte.
Der entscheidende Punkt ist schließlich …«
Doch Alec sollte nicht mehr herausfinden, was der entscheidende
Punkt war, da in diesem Moment ein weiteres
Dutzend Iblis-Dämonen auf den Platz strömte. Alec spürte,
wie ihm der Mund offen stehen blieb. »Verdammt!«
Sofort wirbelte Magnus herum und folgte Alecs Blick.
Die Dämonen hatten sich bereits fächerförmig um sie herum
ausgebreitet und ihre gelben Augen glühten bösartig. »Das
ist wirklich ein ganz mieser Trick, das Thema zu wechseln,
Lightwood«, nörgelte Magnus.
»Ich sag dir was.« Alec griff nach seiner zweiten Seraphklinge.
»Wenn wir das hier heil überstehen, verspreche
ich dir, dass ich dich meiner gesamten Familie vorstellen
werde.«
Magnus hob die Hände und spreizte die Finger, von denen
einzelne azurblaue Flammen in die Höhe schössen. Sie
ließen sein breites Grinsen in einem funkelnden blauen
Schein erstrahlen. »Abgemacht!«
[...]
Casandra Krammer
Ich weiß, dass das Bild kein Malec Fanart ist, aber ich finde es passt so schön zur Szene ;)
Viel Spaß beim Lesen!
[...]
Jace’ Stimme klang gleichmütig. »Was hab ich denn für
Gefühle?«
»Ich habe gesehen, wie du sie ansiehst.« Alecs Blick war
in die Ferne gerichtet, vorbei an Jace’ Kopf. »Aber du
kannst sie nicht haben. Vielleicht hast du ja nie zuvor erfahren,
wie es ist, etwas zu wollen, was man nicht haben kann.«
Jace schaute Alec ruhig an. »Was läuft eigentlich zwischen
dir und Magnus Bane?«
Ruckartig hob Alec den Kopf. »Ich … da ist nichts …«
»Ich bin doch nicht blöd. Nach dem Gespräch mit Malachi
hast du direkt Magnus kontaktiert, noch bevor du mit mir
oder Isabelle oder sonst jemandem gesprochen hast…«
»Weil er der Einzige ist, der mir meine Frage beantworten
konnte - deshalb! Zwischen uns ist nichts«, erwiderte
Alec und fügte dann, als er den Ausdruck auf Jace’ Gesicht
sah, widerstrebend hinzu: »Nicht mehr. Zwischen uns ist
nichts mehr. Okay?«
»Ich hoffe, das ist nicht meinetwegen«, sagte Jace.
Alec wurde kreidebleich und wich zurück, als müsste er
sich gegen einen Schlag wappnen. »Was meinst du damit?«
»Ich weiß, was du für mich zu empfinden glaubst«, erklärte
Jace. »Aber das fühlst du nicht wirklich. Du magst
mich einfach deshalb, weil ich >sicher< bin, unerreichbar.
Bei mir besteht kein Risiko. Und dann brauchst du gar nicht
erst zu versuchen, eine richtige Beziehung einzugehen, weil
du mich ja vorschieben kannst.« Jace wusste, dass er grausam
war, aber es interessierte ihn kaum. Es tat fast so gut, die Menschen zu verletzen,
die er liebte, wie sich selbst zu
verletzen - zumindest wenn er in dieser Stimmung war.
»Ah, ich verstehe«, sagte Alec scharf. »Zuerst Clary,
dann deine Hand und jetzt ich. Scher dich zum Teufel, Jace.
«
»Du glaubst mir nicht?«, fragte Jace. »Prima. Dann mal
los - komm her und küss mich. Hier und jetzt.«
Entsetzt starrte Alec ihn an.
»Siehst du? Denn trotz meines umwerfenden Aussehens
magst du mich auf diese Weise dann doch nicht. Und wenn
du Magnus in den Wind schießt, dann tust du das nicht meinetwegen.
Sondern deswegen, weil du Angst hast, demjenigen,
den du wirklich liebst, deine Gefühle einzugestehen.
Die Liebe macht die Liebenden zu Lügnern«, erklärte Jace.
»Das hat mir die Feenkönigin gesagt. Also verurteile
du mich nicht dafür, dass ich meine wahren Gefühle verberge.
Das machst du nämlich auch.« Entschlossen erhob er
sich von seinem Hocker. »Und jetzt möchte ich, dass du das
noch mal machst.«
Alecs Gesicht sah man an, wie verletzt er war. »Was
meinst du damit?«
»Ich möchte, dass du für mich lügst«, sagte Jace, nahm
seine Jacke vom Wandhaken und streifte sie über. »Die
Sonne ist inzwischen untergegangen und die anderen müssten
jeden Moment aus der Garnison zurückkehren. Ich
möchte, dass du ihnen sagst, ich würde mich nicht wohlfühlen
und deshalb nicht zum Essen nach unten kommen. Sag
ihnen, mir war schwindlig und ich sei ausgerutscht und das
Fenster sei deshalb zerbrochen.«
Alec hob den Kopf und sah Jace fest an. »Also gut«, erwiderte
er. »Aber nur, wenn du mir sagst, wohin du wirklich
willst.«
[...]
Quelle: City of Glass
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
[...]
»Vielleicht versucht sie aber auch, die Aufmerksamkeit
von dir abzulenken«, meinte Simon geistesabwesend. »Du
weißt schon: Weil deine Eltern ja nicht wissen, dass du
schwul bist …«
Alec blieb derart ruckartig stehen, dass Simon fast in ihn
hineingelaufen wäre. »Nein, sie wissen es nicht, aber offensichtlich
alle anderen«, stieß er hervor.
»Mit Ausnahme von Jace«, sagte Simon. »Er weiß es
nicht, oder?«
Alec holte tief Luft. Er war blass im Gesicht, dachte Simon,
aber vielleicht lag es auch nur am Mondlicht, das der
kompletten Umgebung sämtliche Farbe zu entziehen schien.
Alecs Augen wirkten fast schwarz. »Ich wüsste wirklich
nicht, was dich das angeht. Es sei denn, du versuchst, mir zu
drohen«, sagte er düster.
»Dir zu drohen?« Simon starrte ihn verblüfft an. »Nein,
das hatte ich nicht vor…«
»Und was soll das dann?«, fragte Alec und in seiner
Stimme schwang eine plötzliche, offene Verletzlichkeit mit,
die Simon bestürzte. »Warum hast du dann überhaupt davon
angefangen?«
»Weil du mich die meiste Zeit zu hassen scheinst«, erwiderte
Simon. »Keine Sorge, ich nehme das nicht persönlich,
obwohl ich dir mal das Leben gerettet habe. Aber du
scheinst die ganze Welt zu hassen. Im Grunde haben wir
beide nichts gemein. Aber ich sehe, wie du Jace anschaust,
und dann sehe ich mich, wie ich Clary anschaue, und dann
wird mir klar, dass wir vielleicht doch etwas gemein haben.
Und vielleicht trägt das ja dazu bei, dass du mich ein bisschen
weniger hasst.«
»Dann wirst du es Jace also nicht erzählen?«, fragte
Alec. »Ich meine … du hast Clary gesagt, was du für sie empfindest,
und …«
»Und das war keine gute Idee«, erklärte Simon. »Inzwischen
frage ich mich, wie man nach so einem Bekenntnis
wieder zur Normalität zurückkehren soll. Und ob wir jemals
wieder Freunde sein können oder ob unsere Freundschaft
zerbrochen ist. Nicht ihretwegen, sondern meinetwegen.
Vielleicht wäre es etwas anderes, wenn ich jemand Neues
fände …«
»Jemand Neues«, wiederholte Alec. Er hatte sich hastig
wieder in Bewegung gesetzt und starrte missmutig vor sich
hin.
Simon schloss eilig zu ihm auf. »Du weißt schon, was
ich meine. Ich glaube nämlich, dass Magnus Bane dich
wirklich mag. Und er ist ziemlich cool. Jedenfalls veranstaltet
er großartige Partys. Auch wenn ich beim letzten Mal in
eine Ratte verwandelt wurde.«
»Danke für den Tipp«, erwiderte Alec trocken. »Aber ich
glaube nicht, dass er mich wirklich so sehr mag. Als er zum
Institut kam, um das Portal zu öffnen, hat er kaum ein Wort
mit mir gewechselt.«
»Vielleicht solltest du ihn mal anrufen«, schlug Simon
vor und versuchte, nicht allzu lange darüber nachzudenken,
wie merkwürdig es war, einem Dämonenjäger Ratschläge
für eine mögliche Beziehung mit einem Hexenmeister zu
erteilen.
»Geht nicht«, sagte Alec. »In Idris gibt’s kein Telefon.
Ach, ist ja sowieso egal.« Abrupt blieb er stehen. »Wir sind
da. Das hier ist die Garnison.«
[...]
Quelle: City of Glass
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
 |
Selbstportrait der Künstlerin |
Chelsea-bee, ist eine 21-järige Künstlerin aus den USA.
Sie Zeichnet für ihr Leben gerne, unter Anderen auch die Charaktere aus den
Chroniken der Unterwelt. Hier ihr
Magnus x Alec Set:
(c) Chelsea-bee
Casandra Krammer
Heute gibt es eine etwas längere Szene.
[...]
Das Erste, was Alec wahrnahm, war die Eiseskälte. Als Zweites
wurde ihm bewusst, dass er keine Luft bekam. Als er zu atmen
versuchte, verkrampfte sich sein Körper. Mühsam setzte er
sich auf und spuckte bitteres, dreckiges Flusswasser, was ihn
erneut würgen und husten ließ.
Irgendwann bekam er wieder Luft, obwohl sich seine Lunge
anfühlte, als stünde sie in Flammen. Keuchend schaute er sich
um. Er saß auf einer Wellblechplattform … nein, er befand
sich auf der Ladefläche eines Wagens – einem Pick-up, der
mitten auf dem Fluss trieb. Aus seinen Haaren und Kleidern
strömte kaltes Wasser. Und ihm gegenüber saß Magnus Bane
und schaute ihn mit bernsteinfarbenen Katzenaugen an, die
im Dunkel leuchteten.
Alecs Zähne begannen zu klappern. »Was … was ist passiert?«
»Du hast versucht, den East River leerzutrinken«, sagte Magnus
und jetzt sah Alec, dass auch Magnus’ Kleidung klatschnass
war und ihm wie eine zweite dunkle Haut am Körper
klebte. »Ich habe dich rausgezogen.«
Alec dröhnte der Kopf. Er tastete nach seiner Stele, doch sie
steckte nicht mehr in seinem Gürtel. Mühsam versuchte er,
sich zu erinnern – das Schiff, überschwemmt von Dämonen;
Isabelle, die stürzte und von Jace aufgefangen wurde; Blut,
überall Blut; die Dämonen, die angriffen …
»Isabelle! Sie war gerade auf dem Weg nach unten, als ich
fiel …«
»Es geht ihr gut. Sie hat es in ein Boot geschafft. Ich habe sie
gesehen.« Magnus streckte die Hand aus, um Alecs Kopf zu
berühren. »Du dagegen hast möglicherweise eine Gehirnerschütterung.«
»Ich muss wieder zurück und kämpfen.« Alec schob seine
Hand beiseite. » Du bist doch Hexenmeister. Kannst du mich
nicht … zum Schiff zurückfliegen oder so etwas? Und meine
Gehirnerschütterung heilen, wenn du schon mal dabei bist?«
Mit ausgestreckter Hand ließ Magnus sich gegen eine der
Seitenwände sacken. Im Sternenlicht erinnerten seine Augen
an grüngoldene Scheiben, hart und funkelnd wie Edelsteine.
»Tut mir leid«, sagte Alec, als ihm bewusst wurde, wie er
geklungen haben musste. Trotzdem fand er, Magnus müsse
doch einsehen, wie wichtig es war, dass er zum Schiff zurückkehrte.
»Ich weiß, dass du uns nicht helfen musst … es ist nur
ein Gefallen …«
»Moment. Ich tue dir keine Gefallen, Alec. Ich tue etwas für
dich, weil … na ja, warum tue ich das wohl? Was glaubst du?«
Alec spürte einen Kloß im Hals und konnte nicht antworten.
So war es immer, wenn er mit Magnus zusammen war. Es
schien ihm, als gäbe es da einen Schmerz oder eine Trauer in
seinem Herzen, und jedes Mal, wenn er etwas sagen wollte,
irgendetwas Bedeutsames oder Aufrichtiges, dann stieg dieses
Gefühl in ihm auf und hinderte ihn am Sprechen. »Ich muss
wieder zum Schiff zurück«, sagte er schließlich matt.
Magnus war zu erschöpft, um noch Wut zu empfinden.
»Ich würde dir ja helfen«, sagte er. »Aber ich kann nicht. Die
Demontage der Schutzschilde war schon anstrengend genug –
Valentin verwendet einen starken, von Dämonenkräften
genährten Bann. Aber als du gestürzt bist, musste ich einen
schnellen Zauber über den Pick-up legen, damit er nicht versinkt,
wenn ich das Bewusstsein verliere. Und ich werde das
Bewusstsein verlieren, Alec. Das ist nur noch eine Frage der
Zeit.« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Ich wollte
nicht, dass du ertrinkst«, sagte er. »Der Zauber müsste so
lange anhalten, dass du es mit dem Wagen bis an Land
schaffst.«
»Das … das wusste ich nicht.« Alec blickte Magnus an, der
zwar dreihundert Jahre alt war, aber immer jugendlich gewirkt
hatte, als hätte er mit neunzehn aufgehört zu altern. Nun
durchzogen tiefe Falten die Haut um Augen und Mund. Sein
Haar fiel ihm strähnig in die Stirn und die Tatsache, dass er
die Schultern hängen ließ, hing nicht mit seiner sonst üblichen
lässigen Haltung zusammen, sondern mit tiefer Erschöpfung.
Alec streckte die Hände aus. Sie schimmerten blass und
runzlig im Mondlicht und waren mit Dutzenden von hellen
Narben übersät. Verwirrt schaute Magnus erst auf Alecs Hände
und dann wieder in sein Gesicht.
»Nimm meine Hände«, sagte Alec. »Und meine Kraft. Was
immer du brauchst … um dich am Leben zu halten.«
Magnus rührte sich nicht. »Ich dachte, du müsstest zurück
zum Schiff.«
»Ich muss kämpfen«, erwiderte Alec. »Aber das tust du
doch auch, oder? Du bist genauso Teil des Kampfes wie die
Schattenjäger auf dem Schiff – und ich weiß, dass du einen
Teil meiner Kraft übernehmen kannst. Ich habe von Hexenmeistern
gehört, die dazu in der Lage sind, also biete ich sie
dir an. Nimm sie. Sie gehört dir.«
[...]
Quelle: City of Ashes
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
[...]
Alec warf einen Blick auf die Kommode. »Da liegt es nicht.«
Isabelle, die gerade eine Iratze auf Jace’ Rücken aufbrachte,
fluchte leise. »Oh, verdammt. Ich hab mein Handy in der Küche
liegen lassen. So ein Mist. Wenn ich jetzt nach unten gehe,
besteht die Gefahr, dass ich der Inquisitorin in die Arme laufe.«
»Ich kann es ja holen«, bot Max an. »Mich beachtet sie gar
nicht, ich bin zu jung.«
»Ja, vielleicht.« Isabelle klang zögernd. »Wofür braucht ihr
denn das Telefon, Alec?«
»Wir brauchen es einfach«, erwiderte Alec ungeduldig. »Izzy
…«
»Falls du vorhast, Magnus eine SMS zu schicken – Ich <3
dich –, dann bring ich dich um.«
»Wer ist Magnus?«, fragte Max neugierig.
»Er ist ein Hexenmeister«, sagte Alec.
»Ein verdammt sexy Hexenmeister«, erklärte Isabelle ihrem
jüngeren Bruder, wobei sie Alecs wütenden Blick einfach
ignorierte.
»Aber ich dachte, Hexenmeister sind böse«, protestierte
Max verwirrt.
»Genau«, sagte Isabelle.
[...]
Quelle: City of Ashes
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
Die gute alte furchtlos-Rune!
[...]
Als Maryse ihren ältesten Sohn in Lukes Wohnzimmer erblickte,
traute sie kaum ihren Augen. »Alec, was um alles in
der Welt machst du hier? Ich dachte, ich hätte mich klar genug
ausgedrückt …«
»Mutter.« Alecs Stimme klang fest und unerschütterlich,
aber gar nicht mal unfreundlich, als er seine Mutter unterbrach.
»Vater. Ich habe euch etwas mitzuteilen.« Er lächelte.
»Ich bin mit jemandem zusammen.«
Robert Lightwood schaute seinen Sohn leicht gereizt an.
»Alec, das ist jetzt wirklich nicht der richtige Moment«, sagte
er.
»Doch, das ist genau der richtige Moment. Und es ist sehr
wichtig für mich. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich nicht
einfach mit irgendjemandem zusammen bin.« Die Worte
schienen förmlich aus Alec herauszusprudeln, während Maryse
und Robert ihren Sohn verwirrt ansahen und Isabelle und
Magnus ihn mit einem fast identischen Ausdruck sprachloser
Verwunderung anstarrten. »Ich bin mit einem Schattenwesen
zusammen. Um genau zu sein, bin ich mit einem Hex…«
Blitzartig schnippte Magnus mit den Fingern und um Alec
herum begann die Luft schwach zu flimmern: Im nächsten
Moment verdrehte er die Augen und stürzte wie ein gefällter
Baum zu Boden.
»Alec!« Maryse schlug die Hand vor den Mund und Isabelle, die in der Nähe ihres Bruders gestanden hatte, hockte sich
sofort neben ihm nieder. Doch Alec rührte sich bereits wieder;
seine Lider flatterten und dann schlug er die Augen auf. »Was
… was … warum liege ich auf dem Boden?«
»Gute Frage.« Isabelle starrte ihren Bruder finster an. »Was
war das eben?«
»Was war was?« Alec setzte sich auf und hielt sich den Kopf.
Ein erschreckter Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht
breit. »Warte mal … hab ich irgendetwas gesagt? Ich meine,
bevor ich in Ohnmacht gefallen bin.«
Jace schnaubte. »Wir haben uns doch eben noch gefragt, ob
das, was Clary gemacht hat, wohl funktioniert«, erwiderte er.
»Ich kann dir versichern: Es funktioniert ganz hervorragend.«
Zutiefst bestürzt schaute Alec sich um. »Was habe ich gesagt?
«
»Du hast gesagt, du wärst mit jemandem zusammen«, erklärte
sein Vater. »Allerdings wurde nicht deutlich, warum das
so wichtig ist.«
»Ist es auch nicht«, sagte Alec. »Ich meine, ich bin mit niemandem
zusammen. Und es ist auch nicht wichtig. Das heißt,
es wäre nicht wichtig, wenn ich mit jemandem zusammen
wäre, was ich aber nicht bin.«
Quelle: City of Ashes
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
Jace hatte Magnus’ kurze Rede mit zunehmender Verärgerung
angehört; seine Augen funkelten düster. »Nein, das
nicht«, sagte er nun, »aber du bist zufälligerweise der einzige
Hexenmeister in unserem Bekanntenkreis, der mit einem
unserer Freunde zusammen ist.«
Einen Moment lang starrten ihn alle an – Alec mit blankem
Entsetzen im Blick, Magnus mit einer Mischung aus Verblüffung
und Verärgerung und Clary und Simon in sprachlosem
Erstaunen. Alec fasste sich als Erster. »Warum sagst du so
was?«, fragte er mit zitternder Stimme.
Jace schaute ihn verwirrt an. »Warum sage ich was?«
»Dass ich mit ihm … dass wir zusammen sind. Das ist absolut
nicht wahr«, sagte Alec, dessen Stimme sich nun unkontrolliert
hob und senkte.
Jace musterte ihn ruhig. »Ich hab doch gar nicht gesagt, dass er mit dir zusammen ist«, erwiderte er. »Aber findest du
es nicht lustig, dass du genau wusstest, was ich gemeint habe?«
»Wir sind nicht zusammen«, sagte Alec erneut.
»Ach, wirklich?«, fragte Magnus. »Dann bist du also zu jedem
so freundlich?«
»Magnus.« Alec warf dem Hexenmeister einen flehentlichen
Blick zu. Doch Magnus hatte offenbar genug von dem Theater.
Er verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich
schweigend zurück und musterte die Anwesenden aus zusammengekniffenen
Katzenaugen.
Alec wandte sich an Jace. »Du denkst doch nicht etwa …«,
setzte er an. »Ich meine, du kannst doch unmöglich glauben …«
Verwundert schüttelte Jace den Kopf. »Ich verstehe wirklich
nicht, warum du dir solche Mühe gibst, deine Beziehung mit
Magnus vor mir zu verheimlichen. Es ist doch nicht so, als ob
es mir etwas ausmachen würde.«
Falls Jace seine Worte als Beruhigung gemeint hatte, verfehlte
er sein Ziel gründlich. Alec wurde kreidebleich im Gesicht
und schwieg. Diesmal wandte Jace sich an Magnus. »Hilf
du mir doch, ihn davon zu überzeugen, dass es mir wirklich
egal ist«, sagte er.
»Ach, ich denke schon, dass er dir das glaubt«, erwiderte
Magnus leise.
»Dann kapier’s ich nicht …« Die Verwirrung stand Jace ins
Gesicht geschrieben.
Für einen kurzen Moment erhaschte Clary den Ausdruck in
Magnus’ Augen und wusste, dass er stark versucht war, diese
Frage selbst zu klären. Von plötzlichem Mitgefühl für Alec
erfasst, zog sie ihre Hand aus Simons Griff und rief »Jace, das
reicht! Hör auf damit.«
Quelle: City of Ashes
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
Clary macht Nägeln mit Köpfen und sagt was Sache ist. Irgendwie ist das einer meiner persönlichen Lieblingsszenen aus CoB.
[...]
»Ausgerechnet du redest von Egoismus«, zischte Clary so
giftig, dass Alec einen Schritt zurückwich. »Du interessierst
dich doch nur für einen Menschen auf dieser Welt und das
bist du selbst, Alec Lightwood. Kein Wunder, dass du noch
keinen einzigen Dämon getötet hast, denn dafür hast du viel
zu viel Angst.«
Alec starrte sie sprachlos an. »Wer hat dir das erzählt?«
»Jace.«
Alec sah aus, als hätte sie ihn geschlagen. »Das würde er nie
tun. So was würde er niemals sagen.«
»Das hat er aber.« Clary konnte erkennen, wie sehr sie ihn
damit traf, und es bereitete ihr Freude. Zur Abwechslung
durften ruhig mal die Gefühle eines anderen verletzt werden.
»Von mir aus kannst du noch stundenlang von Ehre und
Aufrichtigkeit schwafeln und davon, dass Mundies angeblich
weder das eine noch das andere besitzen. Aber wenn du
ehrlich bist, musst du zugeben, dass du nur deshalb einen
Wutanfall bekommen hast, weil du in Jace verliebt bist. Das
hat überhaupt nichts mit …«
Alec machte einen Satz nach vorn und im nächsten Moment
dröhnte Clary der Schädel. Er hatte sie mit solcher Wucht an
die Wand gestoßen, dass ihr Hinterkopf gegen die Holzvertäfelung
geprallt war. Sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter
über ihrem; seine Augen wirkten riesig und dunkel. »Wenn
du Jace gegenüber auch nur ein einziges Mal etwas Derartiges
erwähnst, bring ich dich um«, stieß er zwischen zusammengebissenen
Zähnen hervor. »Das schwöre ich beim Erzengel.«
Quelle: City of Bones
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag
Casandra Krammer
Die verletzenden Worte eines ungerouteten Teenagers. Anscheinend weiß Isabell besser Bescheid als Alec selber!
»Aber das ist es doch nicht allein.« Isabelle klang fast traurig.
»Hast du dich auf der Party nicht amüsiert, Alec?«
»Nein.«
»Ich dachte, du magst Magnus vielleicht. Er ist nett, oder?«
»Nett?« Alec schaute sie an, als sei sie verrückt geworden.
»Kätzchen sind nett. Hexenmeister sind …« Er zögerte. »Nicht
nett«, schloss er müde.
»Ich dachte, ihr würdet euch gut verstehen.« Isabelles
geschminkte Augen glänzten, als sie ihrem Bruder einen
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kurzen Blick zuwarf. »Dass ihr vielleicht Freunde werden
könntet.«
»Ich habe genug Freunde«, sagte Alec und schaute über die
Schulter zurück zu Jace, fast so, als könne er nichts dagegen
tun.
Quelle: City of Bones
(c) Cassandra Clare - Arena Verlag